10. August 2017


Die innige Verbundenheit von Männern zu Bier ist allgemein bekannt. Doch auch das weibliche Geschlecht pflegt eine enge Beziehung zu guten Drinks. Ob in einer Cocktailbar bei schummrigem Licht, beim Mittagessen mit den Kolleginnen oder im Bord-Bistro der Deutschen Bahn – es gibt viele Situationen, in denen Champagner, Wein oder Averna einer Frau gut zu Gesicht stehen. Davon erzählen Elisabeth Raethers Texte, und sie liefern Antworten auf die kniffligen Fragen unserer Zeit. Zum Beispiel welches Getränk sich besonders dazu eignet, einen Pärchenabend zu sprengen. Und was es eigentlich für das Verhältnis zwischen den Geschlechtern bedeutet, wenn eine Frau genauso viel trinken kann wie ein Mann. Elisabeth Raether, geboren 1979, schrieb zusammen mit Jana Hensel in „Neue deutsche Mädchen“ (2008) über einen anderen Feminismus, als ihn Alice Schwarzer verkörpert. 2014 erschienen in dem Band „Wochenmarkt“ ihre kulinarischen Kolumnen, die sie wie „Die trinkende Frau“ für das ZEIT-Magazin entwickelt hat. „Die trinkende Frau“ wurde zur Kult-Kolumne und hatte von 2011 bis 2016 einen Stammplatz. Elisabeth Raether braucht keine Ausrede, um Alkohol zu trinken, und lebt in Hamburg und Berlin.

Die Party ist vorbei, und langsam merken wir: Früher war doch alles einfacher. Hauptsache, man hatte den perfekten Iro und verwechselte im kommunistischen Lesezirkel Karl Marx nicht mit Karl May. Und wählen mussten wir nur zwischen Oasis und Blur. Auch Sebastian war mal jung. Er war Punker und Poet, Grufti und Gangsta-Rapper. In kurzen, komischen Texten nimmt er uns mit auf einen Streifzug durch die Welt unserer liebsten Jugendkulturen. Wenn jetzt das Leben mal wieder zu erwachsen ist – diese Compilation ist die beste Maßnahme dagegen! Sebastian Lehmann, geboren 1982 in Freiburg, lebt in Berlin. Er organisiert und moderiert den Kreuzberg Slam wie die PotShow und ist seit 2006 Mitglied der Berliner Lesebühne Lesedüne. Er veröffentlichte 2011 sein Erstlingswerk »Sebastian. Oder: Das Leben ist nur ein Schluck aus der Flasche der Geschichte« im Satyr Verlag.

Der Mann aus Aleppo, Hamza Haj Mustafa, liest deutsche Gedichte aus eigener Feder. „Ich wollte endlich wieder lernen können, auch wenn das hieß, zunächst eine neue Sprache zu lernen.“ Über seine Erinnerungen an die gefahrvolle Reise schwieg und schrieb er zunächst. Seit einigen Monaten liest Hamza Haj Mustafa seine Texte vor Publikum.